Dienstag, 24. Mai 2011

Jens Kattermann Binnenwirtschaft sorgt für Wachstum


Ifo-Geschäftsklima bleibt auf hohem Niveau
Der Wirtschaftsboom in Deutschland hält an. Der jahrelange Investitionsstau löst sich auf und die Unternehmen sind weiterhin in Hochstimmung. Das zeigt der wichtigste Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft, der Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo-Instituts. Der Index verharrte im Mai bei 114,2 Punkten. Experten hatten im Vorfeld mit einem leichten Rückgang gerechnet. "Die Konjunkturampeln in Deutschland stehen nach wie vor auf grün", sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Das Institut befragt monatlich 7000 Unternehmen nach ihrer aktuellen Geschäftslage und ihren Geschäftserwartungen.
Die aktuelle Lage stuften die Unternehmer nochmals besser ein als im Vormonat. Ihre Erwartungen für das kommende Halbjahr schwächten sich zwar leicht ab, blieben aber weiterhin positiv. Die Betriebe wollen weiter neue Mitarbeiter einstellen. Deutlich positiver gestimmt als im vergangenen Monat ist vor allem der Einzelhandel. Abermals etwas eingetrübt hat sich dagegen das Geschäftsklima im Großhandel und Verarbeitenden Gewerbe.
Unterdessen bestätigte das Statistische Bundesamt seine vorläufigen Zahlen, wonach das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Vierteljahr 2011 gegenüber dem Vorquartal um 1,5 Prozent gewachsen ist. Impulse lieferte vor allem die Binnenwirtschaft: Sowohl Investitionen als auch Konsumausgaben konnten deutlich zulegen. Insbesondere in Bauten (plus 6,2 Prozent) sowie in Ausrüstungen (plus 4,2 Prozent) investierten die Unternehmen stark. Die privaten Konsumausgaben legten im Vergleich zum Vorquartal leicht um 0,4 Prozent zu. Die Dynamik der Exporte und Importe setzte sich ebenfalls fort. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) frohlockt: "Unsere Unternehmen investieren kräftig und schaffen neue Arbeitsplätze. Unsere Wirtschaft befindet sich auf einem guten Wachstumspfad."
Inzwischen wächst die deutsche Wirtschaft sogar so stark, dass Ökonomen vor einer Überhitzung warnen. "Soll der deutsche Konjunkturmotor nicht heißlaufen und Schäden davontragen, brauchen wir eine Wachstumsverlangsamung", sagte Andreas Scheuerle, Volkswirt bei der Dekabank. mgr

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