Samstag, 18. Juni 2011

Jens Kattermann : Leben im Luxus

Teuerste Wohnung Londons verkauft

Der Empfangsraum eines Show-Appartments in Number One Hyde Park. Foto: dpa - FOTO: DPA
Eine der teuersten Wohnungen der Welt ist für 136,6 Millionen Pfund (156 Millionen Euro) an einen der reichsten Männer der Ukraine verkauft worden. Das berichteten mehrere britische Zeitungen sowie die russische Agentur Ria Nowosti. Das Luxus-Apartment mit der wohlklingenden Adresse „One Hyde Park“ in London sei eine Investition, sagte eine Sprecherin des Oligarchen Rinat Achmetow. Achmetow soll ein Vermögen von 16 Milliarden Dollar (11,2 Milliarden Euro) haben.
Die Wohnung hat einen 24-Stunden-Zimmerservice, einen Weinkeller und Bunker sowie schusssichere Fenster – und nicht zuletzt eine Top-Aussicht. Trotz der an Luxus kaum zu übertreffenden Ausstattung will Achmetow den Berichten zufolge noch weitere 60 Millionen Pfund investieren.Die „Daily Mail“ schrieb, er habe zwei Apartments gekauft und zu einem Penthouse zusammengelegt.
Die Millionen-Wohnung mit Blick über den Londoner Hyde Park ist Teil eines Luxusquartiers, das von Stararchitekt Sir Richard Rogers entworfen und von den Bauträgern Christian und Nick Candy realisiert wurde. In dem Komplex sollen noch 30 Wohnungen zu haben sein. 33 sollen bereits verkauft sein, für einen Wert von insgesamt 727 Millionen Pfund, hieß es.
Im vergangenen Sommer hatte es Medienberichte gegeben, dass eines der Penthäuser in dem Komplex für 140 Millionen Pfund verkauft wurde. dpa

Dienstag, 24. Mai 2011

Jens Kattermann Binnenwirtschaft sorgt für Wachstum


Ifo-Geschäftsklima bleibt auf hohem Niveau
Der Wirtschaftsboom in Deutschland hält an. Der jahrelange Investitionsstau löst sich auf und die Unternehmen sind weiterhin in Hochstimmung. Das zeigt der wichtigste Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft, der Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo-Instituts. Der Index verharrte im Mai bei 114,2 Punkten. Experten hatten im Vorfeld mit einem leichten Rückgang gerechnet. "Die Konjunkturampeln in Deutschland stehen nach wie vor auf grün", sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Das Institut befragt monatlich 7000 Unternehmen nach ihrer aktuellen Geschäftslage und ihren Geschäftserwartungen.
Die aktuelle Lage stuften die Unternehmer nochmals besser ein als im Vormonat. Ihre Erwartungen für das kommende Halbjahr schwächten sich zwar leicht ab, blieben aber weiterhin positiv. Die Betriebe wollen weiter neue Mitarbeiter einstellen. Deutlich positiver gestimmt als im vergangenen Monat ist vor allem der Einzelhandel. Abermals etwas eingetrübt hat sich dagegen das Geschäftsklima im Großhandel und Verarbeitenden Gewerbe.
Unterdessen bestätigte das Statistische Bundesamt seine vorläufigen Zahlen, wonach das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Vierteljahr 2011 gegenüber dem Vorquartal um 1,5 Prozent gewachsen ist. Impulse lieferte vor allem die Binnenwirtschaft: Sowohl Investitionen als auch Konsumausgaben konnten deutlich zulegen. Insbesondere in Bauten (plus 6,2 Prozent) sowie in Ausrüstungen (plus 4,2 Prozent) investierten die Unternehmen stark. Die privaten Konsumausgaben legten im Vergleich zum Vorquartal leicht um 0,4 Prozent zu. Die Dynamik der Exporte und Importe setzte sich ebenfalls fort. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) frohlockt: "Unsere Unternehmen investieren kräftig und schaffen neue Arbeitsplätze. Unsere Wirtschaft befindet sich auf einem guten Wachstumspfad."
Inzwischen wächst die deutsche Wirtschaft sogar so stark, dass Ökonomen vor einer Überhitzung warnen. "Soll der deutsche Konjunkturmotor nicht heißlaufen und Schäden davontragen, brauchen wir eine Wachstumsverlangsamung", sagte Andreas Scheuerle, Volkswirt bei der Dekabank. mgr

Donnerstag, 14. April 2011

Jens Kattermann 185 Millionen Euro für Raab TV

Eine überirdische Summe? 185 Millionen Euro soll Stefan Raab vom Sender Pro Sieben kassieren. Damit zählt sein Vertrag wohl zu den höchstdotierten in der deutschen Fernsehgeschichte.
Als im Dezember die Nachricht die Runde machte, dass Stefan Raab und ProSieben ihren Vertrag um fünf Jahre verlängern, tat der Kölner Unterhalter ein bisschen so, als habe er eine schwere Zeit mit harten Prüfungen hinter sich. "Das ist doch mal eine gute Nachricht, über die ich mich sehr freue", ließ er ausrichten. Hätte er verkündet, das sei nach dem Gewinn des Eurovision Song Contest durch seinen Schützling Lena, dem deutschen Fernsehpreis, der 1-Live-Krone und dem Comedypreis eine weitere gute Nachricht, wäre die Botschaft glaubwürdiger ausgefallen. Keck packte Raab hinter seine Wertung noch einen Gag: "Alles weitere lesen Sie bei Wikileaks."
Raab entschuldigt sich bei Dresdnern fuer makabere AeusserungenBild vergrößern
"Das ist doch mal eine gute Nachricht, über die ich mich sehr freue": Der Kölner Unterhalter Stefan Raab tat im Dezember so, als habe er eine schwere Zeit hinter sich. Dabei soll Raab TV vom Sender Pro Sieben 185 Milionen Euro erhalten. (© ddp)
Nun hat Wikileaks in dieser Sache nicht viel zu melden, dafür aber dasManagerMagazin. Das verrät in seiner aktuellen Ausgabe, dass die zur Kölner Brainpool-Gruppe gehörende Fernsehproduktionsgesellschaft Raab TV für den neuen Vertrag von Pro Sieben 185 Millionen Euro erhält. Das klingt nach viel Geld. So viel, dass das Magazin verkündet, Raabs Vertrag zähle damit zu den höchstdotierten in der Geschichte des deutschen TV.
Aus dem Umfeld der Sendergruppe war zu erfahren, dass die Zahl stimme. So hoch sie sein mag, so wenig überrascht sie. Schon bisher war bekannt, dass sich Raabs Einnahmen deutlich von denen etlicher Mittelklassemoderatoren unterscheiden. Wie hoch sie genau sind, weiß wohl nur sein Steuerberater. Keinen Kommentar zur Summe gab es dementsprechend vom Raab-Management, von der Firma Brainpool und von Pro Sieben
Man kann die zunächst überirdisch klingende Summe von 185 Millionen Euro ein wenig in Erdnähe bringen, wenn man die Verhältnisse im Fernsehgeschäft berücksichtigt. Zum einen umfasst die Summe sämtliche Produktionskosten der abgelieferten Sendungen, zum anderen ist Raab keineswegs Alleinbesitzer von Raab TV. Ihm gehören 50 Prozent der Anteile, den Rest hält die Mutterfirma Brainpool. An der ist Raab mit 12,5 Prozent beteiligt.
Das bedeutet, dass er mitverdient, wenn Künstler wie Bastian Pastewka, Anke Engelke oder Cindy aus Marzahn Gewinn in die Kasse spülen. Weil auch Lena zu den Brainpool-Stars gehört, zahlt sich auch ihr Erfolg aus. Das Manager Magazinschätzt Raabs Einnahmen allein aus Lenas CD-Verkäufen sowie Rechten als Produzent und Songwriter auf rund 1,5 Millionen Euro. Auch dazu heißt es bei allen Instanzen: kein Kommentar. Oder "Über Zahlen reden wir nicht."
Man kann natürlich trotzdem über Zahlen reden und einfach mal die genannten 185 Millionen Euro zerlegen. Teilt man den Betrag durch fünf Jahre, kommt man auf schon überschaubarere 37 Millionen Euro pro Jahr. Teilt man die durch die Anzahl der Sendeminuten, die Raab nach Angaben von Pro Sieben zum Beispiel 2011 netto, also ohne Werbung, füllt, wird es noch profaner: Zählt man Sendungen wieSchlag den RaabSchlag den StarPokerstarsUnser Song für DeutschlandWok-WMStock Car Crash ChallengeBundesvision Song ContestTurmspringenTV total Highlights zusammen, kommt man auf 3683 Minuten. Addiert man dazu 137 Ausgaben von TV total, die jeweils netto 45 Minuten dauern, stehen 9848 Minuten in der Rechnung. Nun ergeben 37 Millionen geteilt durch 9848 noch 3757 Euro pro Sendeminute.
Das ist nicht wenig Geld, aber verglichen mit den Kosten für eine TV-Minute von Gesprächssendungen wie Anne Will (3164 Euro) oder Hart aber fair (2908 Euro), die die Gebührenkommission KEF berechnete, auch nicht wirklich viel. Wenn Raab da noch gehörig was für sich abzweigen könnte, wäre das seine eigentliche Kunst.

Donnerstag, 3. März 2011

Die Plagiatsaffäre um die Guttenberg-Doktorarbeit beschäftigt die Staatsanwaltschaft

Die Plagiatsaffäre um die Guttenberg-Doktorarbeit beschäftigt die Staatsanwaltschaft und weiterhin die Universität. Der Ex-Minister legt derweil schon den Grundstein für sein Comeback.

Die Staatsanwaltschaft Hof wird gegen Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ein offizielles Ermittlungsverfahren eröffnen. „Das wird eingeleitet, da gibt es kein Wenn und kein Aber“, sagte Oberstaatsanwalt Reiner Laib am Donnerstag. Unmittelbar vor der Bundestagsmitteilung über den schriftlichen Verzicht Guttenbergs auf sein Mandat hatte Laib betont, dass es nur noch auf diesen formellen Akt und das damit verbundene Ende der Immunität Guttenbergs ankomme.

Die Dauer der Ermittlungen sei derzeit schwer vorherzusagen. „Die Vorermittlungen sind natürlich relativ weit fortgeschritten“, sagte Laib. Guttenberg selbst hatte „gravierende Fehler“ in seiner Doktorarbeit eingeräumt.

Die Kommission für die Selbstkontrolle in der Wissenschaft ist dem Magazin „Stern“ zufolge bereits zu dem Schluss gekommen, dass eine Täuschung vorliegt. „Was Guttenberg gemacht hat, ist Täuschung im Sinne dessen, was die Verwaltungsgerichte bislang geurteilt haben“, sagte ein Kommissionsmitglied dem Magazin. Der Bayreuther Jurist Oliver Lepsius habe „völlig recht“. Lepsius – Nachfolger von Guttenbergs Doktorvater – hatte gesagt, die Universität Bayreuth sei einem Betrüger aufgesessen. Universitätssprecher Frank Schmälzle hingegen betonte, es liege noch keine abschließende Beurteilung der Kommission vor.

Bürgerbüro auf eigene Kosten

Der Ex-Minister kündigte unterdessen an, der Politik und seiner Partei verbunden zu bleiben. Mit Blick auf die Aufgabe seiner politischen Ämter teilte Guttenberg in einer persönlichen Erklärung mit: „Oberfranken werde ich aber nicht im Stich lassen. Ebenso wenig meine politische Heimat, die CSU.“ Sein Rückzug umfasse auch den CSU-Bezirksvorsitz. „Gleichzeitig bleibe ich aber fraglos ein politischer Mensch und will meiner Verantwortung für meine oberfränkische Heimat weiter mit den mir gegebenen Kräften nachkommen.“ Er werde deshalb für die Bürger im Wahlkreis auf eigene Kosten bis 2013 ein Bürgerbüro mit einer Vollzeitkraft unterhalten. „Ich wähle daher einen anderen, vielleicht ungewöhnlichen Weg, um meiner Verantwortung für meine Heimat weiter gerecht zu werden“, erklärte der Ex-Minister dazu.

Guttenberg warb um Verständnis für seinen Entschluss, nach dem Verteidigungsressort auch das Bundestagsmandat aufzugeben. Er habe in den vergangenen zehn Jahren stets Wert darauf gelegt, seine Aufgaben „mit dem denkbar höchsten Einsatz wahrzunehmen“. Diesen Anspruch stelle er „grundsätzlich an jedes Regierungsmitglied, aber auch an jeden Mandatsträger“.
 
Guttenberg fügte hinzu: „Wer allerdings aus bekannten Gründen mit seinem Engagement haushalten muss, kann diesem Anspruch nicht ausreichend gerecht werden und hat demzufolge auch die Verpflichtung, ein Mandat nicht lediglich als Karrieresteigbügel auf Steuerzahlerkosten zu behalten.“